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Nahles: Unsicherheit bei Berufswahl ist groß

Die Vorstandschefin der Bundesagentur für Arbeit, Andrea Nahles, hat die Eltern von Schulabgängern zur Flexiblität bei der Beratung ihrer Kinder aufgefordert. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Daniel Löb/dpa)

Die Vorstandschefin der Bundesagentur für Arbeit, Andrea Nahles, hat die Eltern von Schulabgängern zur Flexiblität bei der Beratung ihrer Kinder aufgefordert. «Wir haben eine riesige Unsicherheit bei der Berufswahlkompetenz», sagte Nahles am Montag in München bei einer Diskussionsveranstaltung zum Fachkräftemangel in Deutschland. Die Elternhäuser seien die wichtigsten Orientierungsgeber im Berufswahlprozess. 

Die Favoritenliste der Top 20 bei der Berufswahl habe sich seit Jahrzehnten nicht verändert. Gleichzeitig sei die Arbeitswelt aber eine komplett andere geworden, sagte Nahles. Junge Leute müssten über neue Möglichkeiten – auch hinsichtlich der Durchlässigkeit des Bildungssystems – gut und umfassend informiert werden. «Umpacken im Kopf, liebe Eltern», sagte Nahles. Es brauche gute Akademiker in Deutschland. Aber mit Blick auf die Quote von Studienabbrechern müsse auch die duale Ausbildung aufgewertet werden. 

Deutschland verliere jedes Jahr 46.000 junge Menschen, die ohne abgeschlossene Ausbildung ins Arbeitsleben gingen. Dabei sei es im Vergleich zu früheren Jahren relativ einfach geworden, von einem Bildungsweg auf einen anderen zu wechseln. «Eine Ausbildung ist dabei weiß Gott kein Hindernis», sagte Nahles bei der Veranstaltung des Münchner Ifo-Institutes, der Industrie- und Handelskammer für München und Oberbayern und der «Süddeutschen Zeitung».

Es gelte neue Möglichkeiten für junge Leute zum Kennenlernen von Berufen zu schaffen. Ein Modell aus Baden-Württemberg, das Schülern in fünf Tagen die Berührung mit fünf verschiedenen Berufen ermöglicht, beschrieb sie als vielversprechend.