Rekorde von der Wall Street sowie positive Konjunkturdaten haben den deutschen Aktienmarkt am Dienstag beflügelt. Der Dax überwand die Marke von 14.500 Punkten und notierte am Nachmittag 0,78 Prozent im Plus bei 14.574,89 Zählern.
Damit nähert sich der deutsche Leitindex wieder dem Rekordhoch bei 14.595 Punkten vom vergangenen Donnerstag.
Der MDax der mittelgroßen Unternehmen stieg am Dienstag um 0,96 Prozent auf 32.117,94 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um rund 0,4 Prozent hoch.
Die Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten haben sich im März überraschend deutlich aufgehellt. Zuletzt hatten Inflationssorgen und ein Renditeanstieg punktuell immer wieder für Unruhe gesorgt. Die US-Zentralbank gibt an diesem Mittwoch ihre Zinsentscheidung bekannt.
Nach endgültigen Geschäftszahlen und Strategiesignalen sind die Vorzugsaktien von Volkswagen am Dienstag erstmals seit 2015 über die Marke von 200 Euro geklettert. Die Papiere der Wolfsburger gewannen an der Dax-Spitze 7,9 Prozent. Die Anleger honorierten dabei den geplanten Ausbau der Plattformstrategie und die E-Technologie-Pläne des Autokonzerns.
Ein trüberer Ausblick ließ die Aktien von RWE am Dax-Ende um 1,3 Prozent einknicken. Erste Analystenäußerungen zeigten sich allerdings weniger enttäuscht von den Geschäftszahlen und Zielen. Goldman-Sachs-Analyst Alberto Gandolfi nannte das operative Ergebnisziel für 2021 solide und verwies auf den bekräftigten Ausblick auf 2022. Sein Jefferies-Kollege Ahmed Farman zeigte sich von der Nettoverschuldung positiv überrascht.
Die Aktien von Fraport reagierten mit einem Verlust von 3,5 Prozent auf die Zahlen und den Ausblick des Frankfurter Flughafenbetreibers. Händler zeigen sich in ersten Reaktionen leicht enttäuscht von den Konzernzielen für das laufende Jahr.
Papiere von Varta erholten sich um knapp 15 Prozent von der jüngsten Schwächeperiode. Der Batteriekonzern Varta steigt in die Produktion von Batterien für Elektroautos ein. Neuartige Zellen sollen zum Ende des Jahres auf einer Pilotlinie produziert werden. Zuvor hatte ein Bericht der «Wirtschaftswoche» zu diesem Thema bereits den Nerv der Anleger getroffen.
Papiere von Hugo Boss setzen ihre Erholung von den Corona-Tiefs im März und Oktober 2020 fort. Eine optimistische Studie der kanadischen Investmentbank RBC trieb die Aktien der Metzinger um 7,7 Prozent nach oben. Das ist der höchste Stand seit dem Pandemie-Crash im März 2020. RBC-Expertin Manjari Dhar setzt viel Hoffnung in das neue Management, das für eine bessere Positionierung des Unternehmens sorgen dürfte.
Ein starker Ausblick ließ die Papiere von Zalando um 4,8 Prozent steigen. Experten reagierten positiv auf die Ziele des Online-Modehändlers.
Nach einem enttäuschenden Ausblick sackten die Papiere von Morphosys am MDax-Ende um 10,3 Prozent auf den tiefsten Stand seit zwölf Monaten ab. Mehrere Experten sprachen in ersten Reaktionen mit Blick auf den Umsatzausblick des Biotech-Unternehmens von einer Enttäuschung.
Wacker Chemie traut sich wegen der fortgesetzten Konjunkturerholung und guter Geschäfte mit der Solarindustrie 2021 ein Umsatz- und Gewinnplus zu. Allerdings bremsen höhere Rohstoffkosten das Gewinnwachstum. Analysten hatten sich mehr Optimismus erhofft. Die Anleger zeigten sich enttäuscht und schickten die Aktie um 5,3 Prozent nach unten.
Der Euro notierte wenig verändert bei 1,1926 US-Dollar. Die EZB hatte den Referenzkurs am Vortag auf 1,1920 Dollar festgesetzt. Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von minus 0,37 Prozent am Vortag auf minus 0,39 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,10 Prozent auf 145,03 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,12 Prozent auf 171,93 Punkte.