Inflationsdaten aus den USA haben dem deutschen Aktienmarkt am Mittwoch nur vorübergehend ein wenig Schwung beschert und letztlich zu einem richtungslosen Verlauf geführt. Während die Standardwerte im Dax moderat nachgaben, ging es für die Aktien aus der zweiten und dritten Reihe leicht nach oben.
Der Dax schloss 0,37 Prozent niedriger bei 15.896,23 Punkten. Der Leitindex bewegt sich seit mehr als vier Wochen in einer engen Spanne von rund 400 Punkten. Der MDax stieg am Mittwoch um 0,19 Prozent auf 27.365,67 Zähler. Der SDax gewann 0,26 Prozent auf 13.732,82 Punkte.
Die hohe Inflation in den USA zeigt sich nach wie vor von ihrer hartnäckigen Seite. Zwar ist die Teuerung im April weiter zurückgegangen, allerdings nur leicht. Die Verbraucherpreise stiegen zum Vorjahresmonat um 4,9 Prozent, der niedrigste Anstieg seit zwei Jahren.
«Damit liegt die Teuerung zwar immer noch deutlich über dem Zielwert der US-Notenbank von zwei Prozent. Aber sie ist jetzt seit zehn Monaten in Folge rückläufig, was positiv zu werten ist und eine Pause im Zinserhöhungszyklus der Fed wahrscheinlicher macht», kommentierte Analyst Konstantin Oldenburger von CMC Markets.
Unter den Einzelwerten im Dax standen gleich mehrere Konzerne mit Quartalsberichten im Blick. Kosten für den Umbau der Diagnostik sowie für eine Neuaufstellung des Robotikgeschäfts belasteten den Medizintechnikkonzern Siemens Healthineers im zweiten Geschäftsquartal, was die Aktie mit minus 5,7 Prozent an das Index-Ende drückte.
Autozulieferer Conti gewinnt dazu
Die Titel des Autozulieferers Conti dagegen stiegen nach einem unerwartet guten Jahresstart um 3,1 Prozent. Die seit Mitte Oktober stark gelaufene Aktie von Eon gab nach einem etwas optimistischeren Jahresausblick des Energieversorgers indes um 1,6 Prozent nach.
Für die Papiere des Baustoffherstellers Heidelberg Materials ging es trotz starker Quartalszahlen und einem ebenfalls seit mehreren Monaten starken Lauf der Aktie um 0,7 Prozent abwärts. Im MDax litten außerdem Telefonica Deutschland nach Vorlage des Quartalsberichts unter Gewinnmitnahmen und büßten 4,6 Prozent ein.
Evotec, die tags zuvor aus dem MDax herausgenommen wurden, da der Pharma-Wirkstoffforscher nach einer Cyberattacke seinen Jahresbericht nicht rechtzeitig vorgelegt hatte, sprangen um fast 13 Prozent hoch. Die zuletzt schwer gebeutelten Anteilscheine profitierten von einer lukrativen Zusammenarbeit mit der Novartis-Tochter Sandoz in den USA.
Der Euro wurde zuletzt mit 1,0972 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,0950 Dollar festgesetzt.
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,33 Prozent am Vortag auf 2,34 Prozent. Der Rentenindex Rex legte um 0,10 Prozent auf 126,56 Punkte zu. Der Bund-Future gewann zuletzt 0,55 Prozent auf 135,88 Punkte.