Der Dax hat sich auch am Dienstag auf hohem Niveau stabil gezeigt. Die Marke von 16.000 Punkten bleibt im Fokus – trotz schwacher Wirtschaftsdaten aus China, einer nach ZEW-Daten deutlich eingetrübten Stimmung in Deutschland und dem weiterhin schwelenden Streit über die Schuldenobergrenze in den USA.
Am Mittag stieg der deutsche Leitindex um 0,07 Prozent auf 15.928 Punkte. Der MDax für die mittelgroßen Unternehmen gewann minimale 0,03 Prozent auf 27.395 Punkte, europaweit sah es ähnlich aus.
Ein Grund für den Rückgang des Stimmungsindikators des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) im Mai sei, dass eine «noch stärkere Anhebung der Zinsen durch die Europäische Zentralbank» erwartet werde, kommentierte ZEW-Präsident Achim Wambach. «Ein möglicher Zahlungsausfall der Vereinigten Staaten in den nächsten Wochen erhöht zudem die Unsicherheit bezüglich der internationalen Konjunkturentwicklung.» Um eine Lösung im Schuldenstreit herbeizuführen, lädt US-Präsident Joe Biden deshalb nochmals kurz vor seinem Abflug zum G7-Gipfel nach Japan hochrangige Republikaner und Demokraten ins Weiße Haus.
Unter den Einzelwerten legten im Dax Siemens Energy um weitere 2,6 Prozent zu. Der Energietechnikkonzern hatte tags zuvor trotz der fortgesetzten Schwäche der Windturbinen-Tochter Siemens Gamesa mit starken Auftragseingängen und Umsätzen im ersten Quartal überzeugt.
Mit Kursgewinnen von 1,8 Prozent fielen zudem Infineon auf, die wie andere europäische Chiphersteller gefragt waren. Der PC-Markt bleibe nach der Corona-Sonderkonjunktur zwar im Korrekturmodus, der Rückgang sei inzwischen aber «weniger hässlich», schrieb Bernstein-Experte Stacy Rasgon. Es zeichne sich eine gewisse Stabilisierung ab.
Talanx litten im MDax mit minus 1,3 Prozent unter einer Abstufung. Im SDax büßten Hornbach Holding angesichts eines schwach erwarteten ersten Geschäftsquartals 2023/24 und Aussagen zum Gesamtjahr 7,5 Prozent ein.