Der Dax ist am Montag auf Rekordjagd geblieben. Unbeirrt von der weiter schwelenden Pandemie und Turbulenzen im europäischen Bankensektor schraubte der Leitindex seine Bestmarke im Tagesverlauf bis auf 14.845 Punkte nach oben.
Am Nachmittag gab die Hoffnung neuen Rückenwind, dass der Suezkanal wieder für Schiffe passierbar wird. Über die Ziellinie ging der Dax bei 14.817,72 Punkten, was einem Anstieg um 0,47 Prozent gleichkam. Der MDax mit den mittelgroßen deutschen Werten konnte dem Leitindex allerdings nicht nach oben folgen, er schloss 0,43 Prozent tiefer bei 31.460,50 Punkten.
Das festgefahrene Containerschiff «Ever Given» sei wieder flott gemacht worden und der Kanal damit wieder frei, teilte das an der Bergung beteiligte Unternehmen Boskalis am Nachmittag mit. Zuletzt galt die Havarie des Frachters als größer werdendes Problem für die Lieferketten zwischen Westeuropa und Fernost.
Der Zahlungsausfall eines US-Hedgefonds ließ am Montag die Anleger im Bankensektor zittern. Die schweizerische Bank Credit Suisse warnte vor der Gefahr hoher Verluste, nachdem ein bedeutender Fonds in der vergangenen Woche Nachschussforderungen nicht nachgekommen sei. In Zürich knickten die Anteilscheine von Credit Suisse um fast 14 Prozent ein. Im Sektor sorgte die Frage für Unsicherheit, welche Bank in die Sache noch involviert sein könnte.
Die Papiere der Deutschen Bank gerieten mit dem ganzen Sektor in einen Abwärtsstrudel. Am Ende wurden sie mit einem Abschlag von 3,3 Prozent zum Schlusslicht im Dax. Im MDax gaben die Papiere der Commerzbank weniger stark um 1,4 Prozent nach.
Besser als den Finanzwerten erging es zu Wochenbeginn den Papieren von Volkswagen und vor allem BMW, die um 0,8 Prozent beziehungsweise 2,2 Prozent stiegen.
In der zweiten Börsenreihe fiel Wacker Chemie mit einem Anstieg um 2,2 Prozent positiv auf, sie erhielten Auftrieb durch eine Empfehlung des Analysehauses Barclays. Im SDax gehörten die um 3,3 Prozent höheren Hensoldt-Aktien zur Favoritengruppe. Der Bund hat aus sicherheitspolitischen Gründen eine Sperrminorität von 25,1 Prozent am Rüstungshersteller gekauft.
Auf europäischer Bühne ging es für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx um 0,4 Prozent nach oben, er überbot sein höchstes Niveau seit 2008. In Paris legte der Cac 40 zu, der Londoner FTSE 100 jedoch hinkte mit einem knappen Minus hinterher. In New York lagen die großen Indizes zum europäischen Handelsschluss auch alle leicht im Minus, der Dow Jones Industrial verlor dort zuletzt 0,2 Prozent an Wert.
Der Euro wurde mit 1,1782 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zwischenzeitlich auf 1,1784 (Freitag: 1,1782) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8486 (0,8487) Euro.
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von minus 0,40 Prozent am Freitag auf minus 0,39 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,08 Prozent auf 145,12 Punkte. Der Bund-Future gab um 0,18 Prozent auf 171,67 Punkte nach.