Am Freitag vor dem Pfingstwochenende sieht es für den deutschen Aktienmarkt abermals trüb aus. Hauptthema bleibt der Streit über eine Erhöhung der US-Schuldenobergrenze. Zwar gab es hier zuletzt vorsichtige Signale für eine mögliche Lösung, die Anleger lockte dies aber nicht aus der Reserve.
So verlor der Dax gegen Mittag 0,35 Prozent auf 15.739,22 Zähler. Auf Wochensicht verzeichnet er aktuell ein Minus von 3,3 Prozent, nachdem er vor sieben Tagen mit 16.331 Punkten noch ein Rekordhoch erreicht hatte. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen gab am Freitag zuletzt um 0,30 Prozent auf 26.705,16 Punkte nach. Der EuroStoxx 50 notierte 0,1 Prozent schwächer.
Nach Prognosen des Finanzministeriums in Washington droht der US-Regierung ein Zahlungsausfall ab Anfang Juni, wenn in der Schuldenfrage keine Einigung erzielt und die Schuldenobergrenze nicht erhöht wird. «Aus Sicht der Marktteilnehmer ist das Risiko eines noch nie erlebten Zahlungsausfalls der USA nennenswert, sie halten daher die Luft an», erläutere der Chefvolkswirt der DekaBank, Ulrich Kater.
Mit Quartalszahlen im Blick stand am Freitag der Fernsehkonzern ProSiebenSat.1, der zum Jahresauftakt wegen des anhaltend schwachen TV-Werbegeschäftes in die roten Zahlen rutschte. ProSiebenSat.1 verloren 1,2 Prozent.
Zudem sorgten Analystenkommentare für Bewegung. Für die Papiere des Windkraftkonzerns Nordex etwa ging es um 2,6 Prozent bergauf. Eine Kaufempfehlung der Societe Generale beflügelte. Eine Empfehlung von Hauck Aufhäuser Investment Banking half auch den Anteilen des IT-Beraters und Cloud-Spezialisten GFT Technologies wieder nach oben mit plus 4,2 Prozent. Südzucker hingegen weiteten ihre hohen Vortagesverluste um 1,4 Prozent aus. Oddo BHF hatte die Titel abgestuft.