Die aktuelle Wohnungsnot in Deutschland ist auch auf einen gestiegenen Platzbedarf der Menschen zurückzuführen. In den vergangenen zehn Jahren ist die durchschnittlich verfügbare Wohnfläche stärker gestiegen als die Bevölkerung in Deutschland, wie aus Zahlen des Statistischen Bundesamtes hervorgeht.
Damit stand den Bürgern zum Ende des vergangenen Jahres pro Kopf mehr Wohnraum zur Verfügung als Ende 2012. Zum Jahresende gab es in Deutschland 43,4 Millionen Wohnungen, wie die Behörde berichtete. Das waren 0,7 Prozent mehr als ein Jahr zuvor und 6,3 Prozent mehr als zum Jahresende 2012. Mit 295.300 neuen Wohnungen wurde das Jahresziel der Bundesregierung von jährlich 400.000 neuen Einheiten auch 2022 verfehlt.
Die Gesamtwohnfläche vergrößerte sich in dem Zehnjahres-Zeitraum um 7,4 Prozent auf 4,0 Milliarden Quadratmeter. Jedem der 84,4 Millionen Einwohner und Einwohnerinnen (+4,8 Prozent seit 2012) stand damit zumindest rechnerisch ein durchschnittlicher Wohnraum von 47,4 Quadratmetern zur Verfügung. Das waren 1,2 Quadratmeter oder 2,6 Prozent mehr als vor zehn Jahren. Im Schnitt lebten 1,9 Personen in einer Wohnung. Leerstand und ungleiche Verteilung der Flächen sind in der Durchschnittsbetrachtung nach der Baustatistik allerdings ausgeblendet.