Zins- und Konjunktursorgen haben dem deutschen Aktienmarkt einen schwachen Auftakt in die neue Börsenwoche eingebrockt. Der Leitindex Dax knüpfte an seine jüngsten Verluste an und fiel am Montag letztlich um 0,98 Prozent auf 15.405,49 Punkte. Im Handelsverlauf war das Börsenbarometer auf das tiefste Niveau seit Ende März abgesackt. Für den MDax der mittelgroßen Werte ging es am Montag um 1,53 Prozent auf 26.129,86 Zähler nach unten.
Der EuroStoxx 50 schloss knapp ein Prozent tiefer bei 4167,37 Punkten. Der französische Cac 40 gab um 0,9 Prozent nach, der britische FTSE 100 schloss 0,8 im Minus. In New York sank der Dow Jones Industrial zum europäischen Handelsschluss um rund 0,3 Prozent.
Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft trübte sich im September erneut ein, wenn auch nur leicht, wie das Ifo-Institut mitteilte. Bankvolkswirte kommentierten die Entwicklung eher pessimistisch. «Die aktuelle Misere der deutschen Wirtschaft hält an», sagte Jörg Zeuner, Chefökonom der Fondsgesellschaft Union Investment. «Unserer Ansicht nach wird die Wirtschaftsleistung in Deutschland bis zum Jahresende weiter schrumpfen.»
«Die jüngsten Aussagen der US-Notenbank, dass es in diesem Jahr noch zu einer weiteren Zinserhöhung kommen kann und dass die Zinsen vorerst auf einem hohen Niveau verharren könnten, ziehen die Aktienmärkte weiter gen Süden», schrieb Marktanalyst Christian Henke vom Handelshaus IG. Vor diesem Hintergrund stiegen denn auch die Kapitalmarktzinsen weiter an. Hohe Zinsen aber lassen Aktien im Vergleich zu Anleihen in einem schlechteren Licht erscheinen.
Die Aktien von Lufthansa sackten als MDax-Schlusslicht um 5,8 Prozent ab. Sie litten unter einer europaweit negativen Börsenstimmung für Freizeit- und Touristikwerte. Die Papiere des Reisekonzerns Tui büßten 6 Prozent ein.
Die Schwäche der chinesischen Immobilienwirtschaft setzte die Aktien von Stahlproduzenten unter Druck. So verloren die Titel von Thyssenkrupp 3,1 Prozent. Im Nebenwerteindex SDax fielen die Anteilscheine von Salzgitter um 2,8 Prozent.
Die Papiere des Immobilienkonzerns Vonovia stemmten sich etwas gegen den negativen Trend und gingen nahezu unverändert aus dem Handel.
Der Euro kostete zuletzt 1,0590 Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,0633 festgesetzt. Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,79 Prozent am Freitag auf 2,81 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,22 Prozent auf 122,69 Punkte. Der Bund-Future verlor 0,45 Prozent auf 129,04 Punkte.