Im Tarifkonflikt des Einzelhandels wird nach wochenlanger Pause wieder verhandelt. In Hamburg haben beide Seiten am Vormittag erstmals seit einer Unterbrechung der regionalen Tarifrunden im November wieder Gespräche aufgenommen, wie die Gewerkschaft Verdi mitteilte.
Ein Abschluss in dem Tarifgebiet könnte als Blaupause dienen für die anderen 13 Bezirke, in denen Verhandlungen noch ausstehen. Der Handelsverband Deutschland (HDE) sieht die Runde als «letzte Möglichkeit für eine Einigung noch in diesem Jahr».
Bundesweiter Warnstreik kurz vor Weihnachtstagen
Kurz vor den Weihnachtstagen hatte Verdi mit einem bundesweiten Warnstreik erneut versucht, Druck auf die Arbeitgeberseite auszuüben. Ein Abschluss in Hamburg sei nur mit einem nochmals verbesserten Angebot möglich, betonte die Bundesfachgruppenleiterin Einzelhandel beim Verdi-Bundesvorstand, Corinna Groß. «Wir akzeptieren kein Tarifdiktat! Daher gehen wir jetzt davon aus, dass sich die Arbeitgeber bewegen und hoffen, dass wir für die Beschäftigten in der Hansestadt zu einem Abschluss kommen können.»
Der Handelsverband Nord ist auf Basis seines bisherigen Angebots in die Gespräche gegangen. Die Arbeitgeber bieten 10,24 Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit von 24 Monaten sowie eine steuer- und abgabenfreie Inflationsausgleichsprämie von insgesamt 750 Euro an. «Dieses Angebot wird nur noch bis 31. Dezember 2023 garantiert», lautet zudem ein Ultimatum der Arbeitgeber. Verdi fordert im Einzelhandel unter anderem in allen Regionen mindestens 2,50 Euro mehr pro Stunde und eine Laufzeit von einem Jahr.