Im Kampf um einen Tarifvertrag wollen Piloten der Lufthansa-Tochter Discover Airlines auch heute weiterstreiken. Passagiere müssen sich noch bis einschließlich Montagabend auf Ausfälle und Verspätungen einstellen.
Wie bereits gestern sollen auch heute etliche Verbindungen ausfallen, wie aus der online einsehbaren Abflugtafel des Frankfurter Flughafens hervorgeht. Dazu gehören etwa Flüge auf die Kanaren oder in die USA. Die von München aus geplanten Discover-Flüge sollten von der Lufthansa durchgeführt werden.
Viele Flüge auf der Kurz- und Mittelstrecke sollen abheben
Wie Discover Airlines mitteilte, sollten von Frankfurt aus während des zweitägigen Ausstandes voraussichtlich 90 Prozent der geplanten Kurz- und Mittelstreckenflüge stattfinden. Auf der Langstrecke sollten rund 30 Prozent der Verbindungen bedient werden. Insgesamt seien im Zeitfenster des Streiks von Frankfurt aus 27 Abflüge geplant. Passagiere sollten möglichst regelmäßig ihren Flugstatus überprüfen.
Es ist bereits der dritte Ausstand nach einem fünfstündigen Warnstreik kurz vor Weihnachten und einem regulären Streik über einen ganzen Tag Ende Januar, nachdem die Piloten in einer entsprechenden Urabstimmung der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) für Streiks gestimmt hatten.
Piloten wollen Tarifvertrag erkämpfen
Die Gewerkschaft hat die Piloten diesmal dazu aufgerufen, für 48 Stunden ihre Arbeit niederzulegen. VC streitet für einen Erst-Tarifvertrag bei der vor zweieinhalb Jahren gegründeten Fluggesellschaft, die 24 Flugzeuge betreibt. Die Gewerkschaft sieht die Verhandlungen mit dem Arbeitgeber vorerst als gescheitert an.
Dieser kritisierte den neuen Streikaufruf. Man habe der Gewerkschaft angekündigt, bis zum 7. Februar ein verbessertes Angebot vorzulegen, sagte eine Sprecherin der Lufthansa-Tochter. «Die Tatsache, dass die VC nun, ohne das von ihnen geforderte neue Angebot des Arbeitgebers abzuwarten, zum dritten Mal innerhalb weniger Wochen zum Streik aufruft, macht deutlich, dass es hier nicht um gute Lösungen für die Mitarbeitenden geht, sondern andere Interessen verfolgt werden.» Die Gewerkschaft wollte sich zu diesem Vorwurf auf Anfrage nicht äußern.