Der Düsseldorfer Energiekonzern Uniper hat zu Jahresbeginn deutlich mehr verdient. Neben dem stark laufenden Energiehandel trug dazu auch eine höhere Stromproduktion aus Kohle und Gas bei, wie Uniper am Donnerstag berichtete.
Dadurch stiegen die Kohlendioxidemissionen bei Uniper deutlich an. In Deutschland setzen die fossilen Uniper-Kraftwerke im ersten Quartal 2021 3,7 Millionen Tonnen CO2 frei, fast ein Drittel mehr als im gleichen Vorjahreszeitraum. Konzernweit stiegen die CO2-Emissionen um 30 Prozent auf 14,5 Millionen Tonnen.
Uniper hatte Ende Mai vergangenen Jahres das Steinkohlekraftwerk Datteln 4 in Betrieb genommen. Seit Oktober 2020 sind auch die lange abgeschalteten Gaskraftwerksblöcke Irsching 4 und 5 in Bayern wieder am Netz. Auch in Großbritannien und den Niederlanden erzeugte Uniper mehr Kohlestrom. Der neue Uniper-Vorsandschef Klaus-Dieter Maubach begründete die höhere fossile Stromerzeugung mit dem kalten Frühjahr. Deutschlandweit war von Januar bis März die Ökostromproduktion gesunken. Statt 46 Prozent, wie im ersten Quartal 2020, deckte sie nach Angaben des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) nur 40 Prozent des Stromverbrauchs.
Maubach betonte, dass Uniper eine klare Dekarbonisierungsstrategie verfolge. Auf Dauer könne kein Unternehmen gegen die gesellschaftliche Grundstimmung wirtschaftlich erfolgreich agieren, sagte er in einer Telefonkonferenz. Gerade die Energiewirtschaft habe dies in den vergangenen Jahrzehnten schmerzhaft erfahren. Inzwischen stehe fest: «Die Energiewirtschaft hat verstanden, wir haben verstanden und daraus gelernt.» Schon jetzt sei Uniper drittgrößter Erzeuger CO2-freier Energie in Europa.
Auf die Frage, was die geplanten schärferen deutschen Klimaschutzziele für Datteln 4 bedeuten könnten, verwies Maubach auf das Kohleausstiegsgesetz. Das erlaube Uniper, das Kohlekraftwerk bis 2038 zu betreiben. Wenn eine künftige Regierung da noch einmal rangehen wolle, werde Uniper eine Einladung zu Gesprächen nicht ausschlagen. Die Bundesregierung will als Reaktion auf das Klimaurteil des Bundesverfassungsgerichts die CO2-Emissionen schneller senken als bisher geplant.
Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) kletterte bei Uniper in den ersten drei Monaten des Jahres um gut 12 Prozent auf 731 Millionen Euro. Unter dem Strich weisen die Düsseldorfer einen Überschuss von 594 Millionen Euro aus, ein Fünftel mehr als im ersten Quartal 2020.