Inflationsbedenken haben die Anleger am Dienstag auch am deutschen Aktienmarkt in die Flucht getrieben. Nach zuletzt vier Erholungstagen gab der Leitindex Dax mit 15.034,66 Punkten deutlich nach.
Ein Abschlag von 2,37 Prozent ließ die bisherige Bestmarke von gut 15.501 Punkten in die Ferne rücken. Der MDax büßte zuletzt sogar 3,11 Prozent auf 31.443,59 Punkte ein. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 folgte mit 2,4 Prozent nach unten.
Mit einer höheren Inflation verbinden Anleger schon länger die Angst vor steigenden Zinsen, die die Finanzierungsbedingungen verschlechtern und Anleihen als alternative zu Aktien attraktiver machen können. Aus dem Dax berichtete der Versorger Eon mit positiven Expertenreaktionen. Die Aktien konnten sich dem schwachen Marktumfeld aber nicht entziehen. Mit einem Abschlag von 0,7 Prozent waren sie aber der stabilste Dax-Wert.
Im MDax verpufften angehobene Jahresziele von K+S und Thyssenkrupp. Beide Aktien blicken auf einen guten Lauf zurück, und so kamen sie nahe ihrer Hochs seit Anfang 2020 mit Abgaben von 3,1 und 9,5 Prozent nicht mehr voran. Auch die Aktien von Bechtle und Brenntag kamen am Dienstag mit jeweils sechs Prozent sehr deutlich unter Druck. Eine robuste MDax-Ausnahme waren die nur 0,5 Prozent tieferen Aktien von Fraport, die sich phasenweise sogar im Plus bewegten. Im SDax fielen Ceconomy und Home24 nach Zahlen mit prozentual zweistelligen Kursabschlägen stark negativ auf.
Am deutschen Anleihemarkt stieg die Umlaufrendite von minus 0,27 Prozent am Vortag auf minus 0,25 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,14 Prozent auf 144,14 Punkte. Der Bund-Future verlor 0,31 Prozent auf 169,62 Zähler.
Der Euro wurde am Dienstag gestützt von einem starken ZEW-Index, der am Aktienmarkt keine positive Wirkung entfalten konnte. Mit 1,2162 US-Dollar behauptete sich die Gemeinschaftswährung auf ihrem höchsten Niveau seit Ende Februar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Vortag auf 1,2169 Dollar festgesetzt.