• Fr. Nov 22nd, 2024

Zulieferer Schaeffler macht gute Geschäfte

Der Automobil- und Industriezulieferer hat seine Umsatzprognose für 2021 nach oben korrigiert. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Daniel Karmann/dpa)

Der fränkische Automobil- und Industriezulieferer Schaeffler hat nach einem vor allem im China-Geschäft vielversprechenden ersten Quartal seine Prognose für 2021 angehoben.

Es werde nun ein Umsatzwachstum von zehn Prozent und nicht mehr nur sieben Prozent erwartet, sagte Vorstandschef Klaus Rosenfeld am Mittwoch in Herzogenaurach. «Wir glauben, dass die Erholung, die schon im vierten Quartal eingesetzt hat, sich auch über das Jahr hinweg weiter verstetigt», sagte Rosenfeld der Deutschen Presse-Agentur.

Im ersten Quartal stand unter dem Strich ein Nettogewinn von 235 Millionen Euro. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres hatte die Corona-Krise noch ein tiefes Loch in die Schaeffler-Kassen gerissen und einen Verlust von 186 Millionen Euro verursacht. Der Umsatz stieg im selben Zeitraum von 3,28 Milliarden Euro auf 3,56 Milliarden Euro – getrieben durch das Geschäft in Asien und Amerika, bei stagnierenden Erlösen in Europa.

Der optimistischere Ausblick sei vor allem auch auf die Erwartung gestützt, dass weltweit mehr Autos gebaut werden. «Die Schaeffler-Gruppe rechnet aktuell mit einem Anstieg der globalen Produktion von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen um rund zehn Prozent auf 82 Millionen produzierte Fahrzeuge», sagte Rosenfeld.

In China sei besonders die Nachfrage nach Elektromobilität gestiegen – es habe hier einen Umsatzsprung um 26,5 Prozent gegeben. «Wir sehen weiter deutliche Fortschritte bei der E-Mobilität, vor allem beim Auftragseingang», sagte Rosenfeld. Ein Bremsklotz sei derzeit der weltweite Mangel an Chips. «Das Problem ist für uns schwer einschätzbar. Wir müssen genau beobachten, wie viel Produktion temporär wegfällt», sagte der Firmenchef.

Die positive Entwicklung der vergangenen Monate wird den Angaben nach allerdings nichts an den Abbauplänen ändern, die Schaeffler im vergangenen Jahr bekanntgegeben hatte. Damals hatte das Unternehmen verkündet, 4400 seiner damals weltweit über 90.000 Arbeitsplätze abbauen zu wollen – fast ausschließlich in Deutschland. Das Programm beinhalte auch die Schließung, Verlagerung und den Verkauf einzelner Standorte, sagte Rosenfeld. «Wir sind in den letzten Zügen, unsere Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern abzuschließen.» Die seit neun Monaten andauernden Gespräche seien fair und konstruktiv verlaufen.