Nach dem Rückschlag zur Wochenmitte hat sich der Dax am Donnerstag erholt. Das deutsche Börsenbarometer legte letztlich um 1,70 Prozent auf 15.370,26 Punkte zu und schloss damit auf Tageshoch.
Nach einem Rekordstand am Dienstag war es für den Leitindex tags darauf wegen Inflations- und Währungssorgen durch einen zuletzt stärkeren Euro kräftig abwärts gegangen. Dabei war auch die Marke von 15.000 Punkten kurzzeitig wieder unterschritten worden.
Für den MDax ging es am Donnerstag um 1,40 Prozent auf 32.344,72 Zähler nach oben. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann 1,60 Prozent auf 3999,91 Zähler, und auch in Paris und London legten die Leitindizes deutlich zu.
In den USA rückte der Dow Jones Industrial zum europäischen Handelsschluss um 0,9 Prozent vor. Die technologielastigen Nasdaq-Börsen legten noch deutlich kräftiger zu, weshalb hierzulande schließlich auch Aktien wie Infineon oder Aixtron deutlicher nachgefragt wurden. Die Papiere des Münchener Chipherstellers gewannen 3,4 Prozent und die des Ausrüsters der Chipindustrie stiegen um 2,2 Prozent.
Spitzenwert im Dax waren letztlich Fresenius mit plus 3,9 Prozent. Die Anteilscheine profitierten von einem Bericht im «Manager Magazin», laut dem Anteilseigner und das Management des Krankenhausbetreibers und Anbieters von medizinischem Bedarf bereits seit geraumer Zeit berechneten, ob die Einzelteile wertvoller sein könnten als der Konzern als Ganzes. Das zog auch die Papiere der Dialyse-Tochter FMC gleich mit nach oben. Sie gewannen 1,7 Prozent.
Daimler zählten ebenfalls zu den Favoriten und stiegen um 3,7 Prozent, nachdem der Autobauer Finanzziele für die Nutzfahrzeugsparte Daimler Truck als künftig eigenständiges Unternehmen bekanntgegeben hatte. Zudem wurde bekräftigt, dass die Abspaltung und damit der geplante Börsengang der Sparte auf Kurs seien. Die Papiere der Deutschen Telekom reagierten mit einem Zuwachs von 2,5 Prozent auf die neuen, mittelfristigen Geschäftsziele des Managements. Zudem wurden die Pläne für eine Anteilserhöhung an der Tochter T-Mobile US bestätigt.
Den Bayer-Aktien gelang nach einem schwächeren Verlauf der Dreh ins Plus. Sie legten mit 0,1 Prozent jedoch stark unterdurchschnittlich zu. Der Agarchemie- und Pharmakonzern muss bei einem wichtigen Teil des angestrebten Milliardenvergleichs im US-Rechtsstreit um eventuelle Krebsrisiken des glyphosathaltigen Mittels Roundup nochmals nachbessern.
Im MDax sprangen, angefeuert von Übernahmespekulationen, die Anteile von Hella um 9,4 Prozent nach oben und erreichten zeitweise den höchsten Stand seit Juni 2018. Laut einem Bericht im «Manager Magazin» kann es mit einem Verkauf nun schnell gehen und eine Entscheidung vielleicht noch vor dem Sommer getroffen werden.
Die Aktien von Südzucker büßten nach frühen Gewinnen als Schlusslicht im SDax 6,4 Prozent ein. Der Zuckerproduzent erwartet für das laufende Geschäftsjahr 2021/22 zwar Zuwächse bei Umsatz und Ergebnis, das operative Ergebnis der Tochter Cropenergies dürfte jedoch deutlich geringer als im Vorjahr ausfallen. Instone dagegen legten nach dem vorgelegten Zahlenwerk des Immobilienentwicklers um 3,1 Prozent zu.
Der Euro wurde am frühen Abend zu 1,2221 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,2203 (Mittwoch: 1,2212) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8195 (0,8189) Euro. Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von minus 0,16 Prozent am Vortag auf minus 0,17 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,03 Prozent auf 143,74 Punkte. Der Bund-Future rückte zuletzt um 0,09 Prozent auf 168,84 Punkte vor.