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Türkei-Tourismus: Minister warnt vor «unnötiger Polemik»

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Mai 23, 2021 , ,
Strandliegen und Sonnenschirme am menschenleeren Strand in Antalya (Archivfoto). (Urheber/Quelle/Verbreiter: Mirjam Schmitt/dpa)

Vor dem Beginn der Tourismussaison in der Türkei hat der türkische Tourismusminister Nuri Ersoy vor «unnötiger» Kritik an der Corona-Impfkampagne des Landes gewarnt. Ersoy wiederholte die Ankündigung der Regierung, bis Ende Juni alle Menschen in der Türkei über 20 Jahre impfen zu wollen.

Das Land habe die Infrastruktur, das zu leisten, sagte er der Deutschen Presse-Agentur in Antalya. Die Impfkampagne in der Türkei startete mit schnellem Tempo, verläuft aber inzwischen schleppend. Knapp 19 Prozent der Einwohner haben bisher die erste Impfdosis erhalten. In der Türkei leben viele junge Menschen, das Ziel der Regierung gilt dennoch als sehr ambitioniert.

Außenminister Mevlüt Cavusoglu hatte bei einem Besuch Anfang Mai in Berlin gesagt, jeden, den Touristen zu Gesicht bekommen könnten, werde man bis Ende Mai impfen. Ob das tatsächlich gelingen kann, scheint derzeit fraglich. «Wir wissen nicht, wer geimpft ist und wer nicht. Diese Information haben wir nicht», sagte Ersoy unter Bezug auf die Mitarbeiter im Tourismussektor.

Der Tourismus ist einer der wichtigsten Wirtschaftszweige des Landes und war im vergangenen Jahr um rund 70 Prozent eingebrochen. Erkan Yagci vom Tourismusverband Aktob etwa sagte, 2019 seien 16 Millionen Besucher nach Antalya gereist. 2020 seien es etwas mehr als 3,5 Millionen gewesen. Die Bevölkerung leidet ohnehin schon unter der hohen Inflation von rund 17 Prozent. Vor allem Lebensmittel werden immer teurer.

Für Aufregung hatte jüngst eine Videokampagne des Tourismusministeriums gesorgt. Menschen aus dem Gastgewerbe trugen darin Masken mit der Aufschrift «Enjoy! I’m vaccinated» («Genießt es. Ich bin geimpft»). Die Opposition bezeichnete das als Demütigung. Nutzer kritisierten, sie würden in ihrem Land als Bürger zweiter Klasse behandelt. Ersoy sagte, man habe das Video nach ein paar Stunden aus dem Netz genommen. Es sei verständlich, dass Leute in der aktuellen Situation empfindlicher reagierten, so Ersoy.