Nach der starken Vorwoche mit Rekorden am Freitag haben sich die Aktien-Anleger zum Wochenstart zunächst nicht weiter nach vorne gewagt.
Der Leitindex Dax notierte nach der ersten halben Stunde im Xetra-Handel mit minus 0,06 Prozent auf 15.683,27 Punkten. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen gab um 0,15 Prozent auf 33.637,83 Punkte nach. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verlor 0,1 Prozent.
Auftragseingänge der deutschen Industrie im April fielen schlechter aus als von Volkswirten erwartet. Das leichte Minus könne aber verschmerzt werden, denn vermutlich spiele beim Rückgang die Materialknappheit eine Rolle, analysierte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank die Daten. Die deutlich nach oben revidierten Vormonatsdaten relativierten das geringfügige Minus im April einmal mehr.
In den USA waren die Börsen vor dem Wochenende in Gang gekommen, nachdem der durchwachsene Arbeitsmarktbericht zumindest die Zinssorgen nicht verstärkt hatte. «Solange Wirtschaftsdaten – so wie der Arbeitsmarktbericht vom Freitag – maximal mittelmäßig ausfallen, hat an der Börse keiner Angst vor einem massiven Zinsanstieg», sagte Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners am Morgen. Auch Äußerungen von US-Finanzministerin Janet Yellen, die Zinsen sollten leicht steigen, hinterließen keinen Schrecken mehr, so Altmann.
Der europäische Autosektor setzte seinen starken Lauf als bester der Stoxx-600-Branchenübersicht fort. Bis zum Rekord aus dem Jahr 2015 fehlt ihm nicht mehr viel. Im Dax waren die Anteile des Zulieferers Continental vorne mit plus 1,6 Prozent. Die Aktien des Essenslieferdienstes Delivery Hero gaben ihre Freitagsgewinne wieder ab und lagen mit minus 1,8 Prozent hinten im Dax.
Morphosys setzten ihre Kurserholung anfangs deutlich fort, fielen dann aber zurück und verloren 1,4 Prozent. Am Freitagabend hatte der Antikörperspezialist zusammen mit dem Partner Incyte positive Studiendaten für ein Krebsmittel bekanntgegeben. Nach einer Übernahmemeldung und einer komplexen Finanzierungspartnerschaft war der Kurs zur Mitte der Vorwoche auf das tiefste Niveau seit 2017 abgesackt.
Die seit ihrem Börsengang Ende April bislang nur wenig vorangekommenen Papiere von Synlab bekamen nun von erstmaligen und fast ausschließlich positiven Analysteneinschätzungen Auftrieb. Die Papiere des Labordienstleisters gewannen 1,6 Prozent.