Vor den geldpolitischen Entscheidungen der US-Notenbank Fed haben sich die Anleger am deutschen Aktienmarkt zurückgehalten. Der Leitindex Dax gab im Verlauf des Vormittags etwas nach und verlor zuletzt 0,28 Prozent auf 15.685 Punkte.
Das zu Wochenbeginn erreichte Rekordhoch von rund 15.803 Zählern bleibt damit aber unverändert in Sichtweite. Die Ergebnisse der Zinssitzung der Fed werden nach Börsenschluss in Europa erwartet.
Der MDax der mittelgroßen Werte lag mit 0,03 Prozent auf 34.125 Punkte im Minus. Er hatte am Dienstag eine Bestmarke erreicht. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone verzeichnete moderate Verluste.
Die Inflation in den USA hatte zuletzt stark angezogen, was die Fed unter Druck setzen könnte, die geldpolitischen Zügel anzuziehen. Die Analysten der Dekabank gaben sich gleichwohl gelassen: Trotz der Preisdaten in den USA «dürfte die Fed an ihrem Mantra festhalten, dass der Anstieg der Inflation nur vorübergehend ist». Die Notenbanker um den Chef Jerome Powell könnten den Fokus daher weiter auf die geldpolitische Unterstützung des Arbeitsmarktes legen.
Nicht angesagt waren Aktien aus dem Automobilsektor. Die Kursverluste von BMW, Daimler, Volkswagen und Continental reichten von 1,7 bis zu 2 Prozent. Im Dax verloren die Aktien von SAP 0,7 Prozent. Händler verwiesen auf schwache Vorgaben des US-Kontrahenten Oracle. Zu den größten Gewinnern im MDax zählten die Papiere von Beiersdorf mit einem Plus von 2,2 Prozent. Die Investmentbank Jefferies hatte die Anteilsscheine zum Kauf empfohlen.
Der Online-Modehändler About You legte einen erfolgreichen Börsengang hin. Mit einem ersten Kurs von 25,60 Euro waren die Papiere deutlich über ihrem Ausgabepreis von 23 Euro in den Handel gestartet. In der Spitze ging es bis auf 26,80 Euro hoch, zuletzt kosteten sie noch gut 26 Euro. Online-Händler zählen zu den Gewinnern der Corona-Pandemie.