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DZ Bank erwartet kräftigten Anstieg des Geldvermögens

Der Bulle aus der Bronzeplastik «Bulle und Bär» steht vor dem Gebäude der Frankfurter Wertpapierbörse. (Archivbild) (Urheber/Quelle/Verbreiter: Frank Rumpenhorst/dpa)

Die DZ Bank rechnet im laufenden Jahr mit einem weiteren kräftigen Anstieg des Geldvermögens der privaten Haushalte in Deutschland.

Zwar werden die Menschen nach Einschätzung von DZ-Bank-Ökonom Michael Stappel dank zunehmender Lockerung der Corona-Einschränkungen weniger sparen als 2020. «Dafür kann in diesem Jahr wieder mit insgesamt ordentlichen Wertzuwächsen bei Aktien, Fonds und Zertifikaten gerechnet werden», heißt es in einer aktuellen Analyse des genossenschaftlichen Spitzeninstituts. «Alles in allem dürfte das private Geldvermögen 2021 ähnlich schnell wie im Vorjahr auf dann 7,6 Billionen Euro wachsen.» Im nächsten Jahr sei mit einem weiteren Zuwachs auf dann knapp 8 Billionen Euro zu rechnen.

Im vergangenen Jahr hatten die Menschen in Deutschland gespart wie die Weltmeister – zum großen Teil notgedrungen, weil beispielsweise Reisen ausfielen, Geschäfte und Gaststätten über weite Strecken ihre Dienstleistungen nur eingeschränkt anbieten durften. Zugleich trauten sich mehr Menschen an die Börse und profitierten in der Folge von der steilen Erholung der Kurse nach dem Corona-Crash im Februar und März vergangenen Jahres.

Nach Berechnungen der Bundesbank summierte sich das Geldvermögen der privaten Haushalte in Deutschland Ende 2020 auf den Rekordwert von rund 7 Billionen Euro. Berücksichtigt sind dabei Bargeld, Wertpapiere, Bankeinlagen sowie Ansprüche gegenüber Versicherungen. Wie das Geld verteilt ist, geht aus den Daten nicht hervor.

Volkswirte gehen davon aus, dass die Menschen nach der Vollbremsung in der Pandemie nun dank Impffortschritt und Lockerungen einiges an Konsum nachholen werden. Es werde angenommen, dass vor allem in diesem und im nächsten Jahr «etwa ein Viertel der Ersparnisse, die während der Pandemie unfreiwillig gebildet wurden, (…) für zusätzliche Konsumausgaben verwendet wird», schreibt die Bundesbank in ihrem jüngsten Monatsbericht.

Langfristig dürfte die Sparquote in Deutschland somit «wieder ein ähnliches Niveau erreichen wie vor der Pandemie», prognostiziert die Notenbank. 2019 betrug die Quote 10,9 Prozent. Im Krisenjahr 2020 war sie auf das Rekordhoch von 16,2 Prozent geschnellt. Das heißt: Von 100 Euro verfügbarem Einkommen legten die Haushalte im Schnitt gut 16 Euro auf die hohe Kante.

Die Ökonomen der DZ Bank rechnen für das Gesamtjahr 2021 mit einer Sparquote von 13,9 Prozent in Deutschland. «Im historischen Vergleich ist das immer noch sehr hoch, aber bereits deutlich weniger als im Krisenjahr 2020.» 2022 dürfte die Sparquote nach Einschätzung der DZ Bank dann mit 10,9 Prozent wieder erheblich niedriger ausfallen.