Probleme bei der Windkrafttochter Siemens Gamesa drücken Siemens Energy zurück in die roten Zahlen. Im abgelaufenen dritten Quartal von April bis Juni machte der Konzern 307 Millionen Euro Verlust, wie er am Mittwoch mitteilte.
Damit liegt er jetzt auch für die ersten neun Monate des seit Okotber 2020 laufenden Geschäftsjahres in der Verlustzone. In den ersten beiden Quartalen hatte Siemens Energy noch jeweils Gewinne verbuchen können
Die Leistung bei Siemens Gamesa könne nicht zufriedenstellen, kritisierte Energy-Chef Christian Bruch. Siemens Gamesa habe «einen herben Rückschlag im Hinblick auf den Turnaround des Onshore-Geschäfts hinnehmen» müssen. Die Windkrafttochter sitzt in Spanien, Energy hält rund zwei Drittel am Unternehmen. Das Geschäft mit fossiler Energieerzeugung in der Sparte «Gas and Power» liege dagegen «voll auf Kurs», betonte Bruch.
Siemens Energy hatte bereits Mitte Juli wegen Gamesa seine Ergebnisprognose zurückgenommen. Nun konkretisierte der Konzern die erwartete angepasste operative Marge auf 2 bis 3 Prozent. Der alte Wert hatte bei 3 bis 5 Prozent gelegen.
Weniger Großaufträge
Auch der Auftragseingang entwickelte sich schwach – vor allen bei Gamesa, wo es weniger Großaufträge gab. Allerdings hatte die spanische Windkrafttochter noch im zweiten Geschäftsquartal für einen außergewöhnlich hohen Auftragseingang gesorgt. Im dritten Quartal stürzte dieser nun konzernweit auf 5,9 Milliarden Euro ab. Damit lag er deutlich unter dem um 8,8 Prozent auf 7,3 Milliarden Euro gestiegenen Umsatz, so dass auch der Auftragsbestand sank.
Siemens Energy war vergangenes Jahr als Abspaltung von Siemens entstanden und an die Börse gebracht worden. Seit März gehört die Aktie zum Börsenbarometer Dax. Der Konzern hat rund 91.000 Mitarbeiter weltweit, 26.000 davon in Deutschland.