Angesichts einer Flut an Unternehmenszahlen hat sich der deutsche Aktienmarkt am Donnerstag gut behauptet. Etwas Rückenwind kam im späten Handel auch von der tonangebenden Wall Street.
Der hiesige Leitindex Dax ging 0,33 Prozent höher bei 15.744,67 Punkten aus dem Handel. Der MDax der mittelgroßen Werte gewann 0,68 Prozent auf 35.727,02 Punkte und schloss damit auf Rekordniveau. Der Nebenwerteindex SDax stieg ebenfalls auf einen Höchststand und legte am Ende um 0,39 Prozent zu.
Allein 6 der 30 Unternehmen aus dem Dax berichteten über ihre Entwicklung im abgelaufenen Quartal. Zudem präsentierten zahlreiche MDax-Unternehmen und diverse Firmen aus dem SDax ihre Geschäftszahlen.
Im Dax waren die Aktien von Merck mit einem Plus von 6,8 Prozent der klare Tagessieger. Der Darmstädter Spezialmaterialien- und Pharmakonzern hat erneut ein starkes Quartal hinter sich. Die Aktien von Siemens profitierten von starken Zahlen und einem erhöhten Jahresausblick des Technologiekonzerns. Die Papiere zogen um 2,6 Prozent an.
Continental blickt dank guter Geschäfte mit Reifen etwas optimistischer auf das Gesamtjahr, so dass die Anteilscheine des Automobilzulieferers rund ein Prozent im Plus schlossen.
Die Papiere der Deutschen Post hingegen legten nach der Vorlage endgültiger Zahlen nur leicht zu. Analyst Samuel Bland von der US-Bank JPMorgan bezeichnete das Zahlenwerk des Logistikriesen als solide, aber unspektakulär.
Nach den Zahlen von Adidas ging die Rekordrally der Aktien mit einem Minus von rund 6 Prozent vorerst zu Ende. Händler sprachen von Gewinnmitnahmen nach zuletzt drei starken Tagen.
Hohe Kosten und negative Wechselkurseffekte machen derweil dem Argarchemie- und Pharmakonzern Bayer zu schaffen. Die Papiere sackten als Dax-Schlusslicht um 7,6 Prozent ab.
Im MDax fielen die Aktien von Zalando um fast fünf Prozent. Eine überraschende Schwäche des operativen Gewinns hatte die Aktionäre des Online-Modehändlers vergrätzt.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 rückte um 0,39 Prozent auf 4161,08 Zähler vor. Der Pariser Cac 40 legte noch etwas deutlicher zu, während der FTSE 100 in London angesichts sehr schwacher Rohstoffwerte minimal nachgab. An der Wall Street verzeichnete der Dow Jones Industrial zum europäischen Handelsschluss Gewinne in Höhe von 0,5 Prozent.
Der Kurs des Euro fiel. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,1850 (Mittwoch: 1,1861) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8439 (0,8431) Euro. Am Rentenmarkt sank die Umlaufrendite von minus 0,54 Prozent am Vortag auf minus 0,56 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,05 Prozent auf 146,62 Punkte. Der Bund-Future gab um 0,07 Prozent auf 177,14 Punkte nach.