Nach der Ankündigung eines erneuten Übernahmeangebots für den Konkurrenten Deutsche Wohnen legt Deutschland größter Immobilienkonzern Vonovia heute Zahlen für das zweite Quartal des laufenden Geschäftsjahres vor.
Dank steigender Mieteinnahmen und Zukäufen steigt bei Vonovia der Gewinn kontinuierlich an. Für die ersten drei Monate des Jahres hatte der Konzern bereits ein Plus von 17 Prozent gemeldet. Vorstandschef Rolf Buch hatte dabei von einem «stabilen und berechenbaren Geschäft» gesprochen.
Die Bochumer profitieren davon, dass sie ihren Wohnungsbestand mehr und mehr in Städten mit wachsenden Bevölkerungszahlen konzentrieren. Die Übernahme der Nummer zwei auf dem deutschen Wohnungsmarkt würde deshalb gut in das Konzept von Vonovia-Chef Buch passen. Die Deutsche Wohnen ist der größte Privatvermieter in der Hauptstadt: Rund 114.000 der insgesamt mehr als 155.000 Wohnungen stehen im Großraum Berlin.
Vonovia war im Juli mit seinem Angebot an der Mindestannahmeschwelle für die Übernahme von 50 Prozent gescheitert. Daraufhin hatte der Konzern angekündigt, einen weiteren Anlauf, den inzwischen dritten, zu unternehmen. Vonovia will dazu den Übernahmepreis für die Deutsche Wohnen um einen Euro auf 53 Euro je Aktie aufstocken.
Buch hatte schon 2016 seine erste Attacke auf den Konkurrenten geritten, damals gegen dessen Willen und ohne Erfolg. Beim zweiten Anlauf in diesem Jahr konnte er Vorstand und Aufsichtsrat der Deutsche Wohnen an Bord holen, aber nicht alle an dem Unternehmen beteiligten Hedgefonds. Deren Spekulation auf einen höheren Preis machte Buch für sein Scheitern auch im zweiten Anlauf verantwortlich. Es wurden zu wenige Aktien angeboten.
Für das erneute Übernahmeangebot an die Aktionäre der Deutsche Wohnen hatte Vonovia gestern grünes Licht von der Finanzaufsicht Bafin bekommen. Die Bafin habe die erforderliche Befreiung von der einjährigen Sperrfrist für ein erneutes Angebot erteilt, hatte Vonovia mitgeteilt.